Das Elektroauto erscheint aus moderner Sicht alternativlos, wenn wir dem Klimawandel wirklich etwas entgegensetzen wollen. Noch umweltfreundlicher wäre nur die Wasserstofftechnologie, doch hier ist die Entwicklung mit Stand 2020 noch nicht weit genug fortgeschritten. Es gibt zwar schon Wasserstoffautos, doch sie sind noch sehr teuer. Elektroautos hingegen sind heutzutage absolut alltagstauglich. Ihre Akkukapazitäten, die lange Zeit als das größte Problem galten, genügen inzwischen für Reichweiten um 500 km. Mehr schaffen kraftstoffbetriebene Kleinwagen oft auch nicht.
Allgemeines zum Elektroauto
Das Elektroauto, dessen Anschaffung in nahezu allen Staaten der Welt gefördert wird (in Skandinavien noch großzügiger als in Deutschland), hat eine lange Geschichte. Es entwickelte sich schon im späten 19. Jahrhundert parallel zum kraftstoffbetriebenen Auto und wurde anfangs sogar bevorzugt. In New York fuhren um 1910 über 40 % aller Autos elektrisch, etwa ebenso viele mit Kraftstoff und knapp 20 % mit alternativen Antrieben wie Pneumatik oder Schwungrad, die es heute nicht mehr gibt. Die damalige Dominanz von Elektroautos entstand dadurch, dass Verbrenner mit einer Kurbel angeworfen werden mussten. Dann wurde der elektrische Anlasser erfunden, damit machten Benzin- und Dieselfahrzeuge das Rennen. Die Reichweiten waren einfach viel größer.
Alles rund um das Elektroauto
Eine Umweltdiskussion wie heute gab es noch nicht. Auch war es viel einfacher, ein Tankstellennetz für Kraftstoff als Ladestationen für Elektroakkus aufzubauen (ein Problem, das immer noch besteht). Dennoch gab es in den letzten 100 Jahren natürlich immer Elektroautos und andere Elektrofahrzeuge für kürzere Strecken, unter anderem Gabelstapler und Postautos für den innerstädtischen Verkehr. Seit den 2000er Jahren wurden die Akkus immer leistungsfähiger. Seither entwickelt sich parallel zum Bewusstsein um den nötigen Klimaschutz auch die Elektromobilität immer besser. Im Sommer 2020 dürfte es weltweit rund acht Millionen Elektroautos im unteren Fahrzeugsegment (Pkw, leichtes Nutzfahrzeug mit elektrischem Antrieb geben, wenn man auch die Hybride hinzuzählt. Das jährliche Wachstum auf diesem Markt liegt seit 2014 bei 54,1 %.
Allgemeine Definition des Elektroautos
Ein pures Elektroauto fährt nur mit einem elektrischen Motor. Doch es gibt die bekannten Hybridlösungen mit Elektro- und Verbrennungsmotor. Inwieweit diese zur Elektromobilität zu zählen sind, ist eine durchaus diskussionswürdige Frage, die sich auch in Fördermodellen niederschlägt. Jedes Elektroauto benötigt neben dem Elektromotor einen Akku, der aufgeladen werden muss. Das kostet deutlich weniger pro Kilometer als Kraftstoff. Der Akku kann freilich auch mit der Leistung eines zusätzlichen Verbrennungsmotors beim Hybrid und nicht zuletzt durch Rekuperation (Bremsenergie) aufgeladen werden.
Im rein technischen Sinne sind darüber hinaus Oberleitungsbusse und wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge ebenfalls Elektroautos. Das deutsche KBA (Kraftfahrtbundesamt) definiert juristisch Elektrofahrzeuge als Autos, die eine „ausschließlich elektrische Energiequelle“ nutzen. Damit zählen Fahrzeuge mit mindestens zwei unterschiedlichen Energiespeichersystemen und zwei unterschiedlichen Energiewandlern nicht mehr dazu. Sie gelten als Hybridfahrzeuge. Das ist eine willkürliche, gesetzgeberische Definition, die auch Förderrichtlinien und die Besteuerung bestimmt. In anderen Ländern können andere Definitionen gelten.
Technische Eigenschaften von Elektroautos
Ein Elektromotor läuft von selbst an. Dann gibt er ein hohes Drehmoment über einen weiten Drehzahlbereich ab. Daher benötigt ein Elektroauto kaum ein Schaltgetriebe. Gleichzeitig erreicht es sehr hohe Beschleunigungswerte. Der Elektromotor läuft sehr leise und fast vibrationsfrei, Abgase emittiert er nicht. Er besteht aus weniger Teilen als ein Verbrennungsmotor und ist bei gleicher Leistung auch kleiner als dieser. Gleichzeitig ist sein Wirkungsgrad deutlich höher. Das sind alles Vorteile, denen immer noch der eine, gravierende (aber allmählich schwindende) Nachteil gegenübersteht: E-Autos sind schwerer als Verbrenner und kommen auch nicht so weit. Das liegt daran, dass ein elektrischer Akku Energie in einer deutlich geringeren Dichte als Benzin oder Diesel speichert.
Daher muss er viel größer sein als ein Tank. Seine Aufladung dauert auch viel länger. Es gibt schon moderne Akkus, die sich an der Ladesäule in rund 20 Minuten auf 80 % ihrer Kapazität aufladen lassen, was oft für eine Reichweite um 250 bis 350 km genügt, doch der Tank eines Benziners oder Diesels ist in drei bis vier Minuten voll und reicht dann für eine Reichweite von 600 km und mehr. Das ist ein harter Fakt. Er lässt sich nur durch eine Verhaltensänderung von Autofahrern kompensieren. Diese müssten alle 250 km eine Pause für die Aufladung ihres Akkus von rund 20 Minuten einplanen. Diese Pause machen Fahrer von Verbrennern auch. Sie tanken nur nicht jedes Mal. Hinzu kommt: Das Netz an Ladestationen muss ausreichend dicht sein. Zudem ist zu bedenken, dass über 90 % aller Autofahrten auf kurzen Strecken unter 60 km stattfinden. Dafür genügt ein Elektroauto immer.
Geschichte des Elektroautos
Die Technologie für elektrische Mobilität gab es prinzipiell ab 1821, nachdem der Engländer Michael Faraday den ersten elektrischen Rotor gebaut hatte. Parallel zum Verbrennungsmotor entstand dann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch der praktisch einsetzbare Elektromotor, der ab den 1890er Jahren zu im Straßenverkehr zugelassenen Elektroautos führt. Zwischen 1896 und 1912 zählte man in den USA 34.000 Zulassungen von Elektroautos, das waren etwas mehr als die Zahl der benzinbetriebenen Kraftfahrzeuge. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts wurde dann der Anlasser zur Serienreife entwickelt, was den Komfort bei Benzinmotoren deutlich erhöhte, gleichzeitig war damals Öl extrem billig. Schon ab 1910 sank die Zahl der Elektroautos zugunsten der Verbrenner. Diese dominierten ab sofort den Verkehr scheinbar alternativlos wegen der schwachen Akkuleistungen von Elektroautos, bis im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts durch mehrere Ölkrisen schon ab den 1970er Jahren allmählich ein Umdenken einsetzte. Es gab drei wichtige Gründe hierfür:
#1 Elektromotoren sind eigentlich leistungsfähiger als Verbrenner. Ferdinand Porsche fuhr in den 1920er Jahren noch mit Elektroautos Rennen. Diese Motoren wurden in der Industrie, in Zügen und Bussen mit elektrischen Oberleitungen und in Fahrzeugen für Kurzstrecken oder die Lagerlogistik auch immer eingesetzt, man kannte also die ganze Zeit ihre Vorzüge. Es gab stets nur das Problem der Akkukapazität – das doch irgendwie lösbar sein musste!
#2 Die Ölkrisen zeigten die Grenzen der Wirtschaft und des Straßenverkehrs durch die Rohstoffabhängigkeit des Westens auf. Wenn die OPEC ihre Förderung deutlich drosselte, galt das in westlichen Ländern ohne eigene Ölvorkommen stets als Schock. Die Bundesrepublik führte 1973 im Zuge der ersten Ölkrise sogar Sonntagsfahrverbote ein, um Öl zu sparen.
#3 Das Bewusstsein um die schädliche Klimawirkung von Autoabgasen wuchs immer mehr. Diese Bewusstseinsentwicklung ist auch heute nicht abgeschlossen, wie etwa die Jugendbewegung Fridays for Future beweist. Auch die vorzeitigen Todesfälle durch Dieselabgase sollten uns zu denken geben. Weltweit sterben jährlich 38.000, in Europa 11.400 Personen vorzeitig durch die Überschreitung von Dieselabgaswerten, wie eine Studie des Washingtoner Instituts Environmental Health Analytics im Jahr 2019 ermittelte. Solche Werte werden bislang noch wenig kommuniziert, doch allmählich dringen sie ins öffentliche Bewusstsein ein.
In den 1990er Jahren schließlich stieg die Motivation stark an, leistungsfähige Elektroautos zu bauen. Der Gedanke der Elektromobilität erfuhr eine bemerkenswerte Renaissance. Folgende Firmen waren Vorreiter:
Ab 2003 erreichte die Innovationskraft in dem Sektor eine neue Stufe. In den 2000er Jahren traten neue Akteure wie Tesla auf den Plan, alteingesessene Konzerne wie Mercedes, VW und BMW trieben die Entwicklung ebenfalls voran. Inzwischen entwickelt jeder namhafte Autobauer der Welt auch Elektroautos. Die Innovationen seither können sich sehen lassen.
Vor- und Nachteile moderner Elektroautos
Den Vorzügen, die wir schon geschildert haben, stehen die beiden Nachteile der immer noch geringeren Reichweite und des hohen Anschaffungspreises gegenüber. Letzterer wiegt als Umstand auch deshalb schwer, weil es aufgrund der sehr jungen Entwicklung praktisch noch keinen entwickelten Gebrauchtwagenmarkt für Elektroautos gibt. Natürlich können Sie heute einen elektrischen Renault aus 2017 kaufen, doch dessen Technologie muss schon wieder als hoffnungslos veraltet gelten. Einen elektrischen Neuwagen schafft sich aber längst nicht jeder Enthusiast an: Er ist einfach zu teuer.
Die Staaten steuern mit Förderungen dagegen, doch auch mit Förderung ist ein neues Elektroauto immer noch hochpreisig. Wer in seinen Überlegungen bei diesem Punkt angelangt ist, wägt ihn unweigerlich gegen den mangelnden Reisekomfort ab. Auf einer Langstrecke muss nämlich jeder nötige Ladevorgang vorab genauestens eingeplant werden. Es liegen nicht so viele Elektrotankstellen wie Kraftstofftankstellen einfach so am Wegesrand. Diese Planung ist jedoch möglich und sollte daher kein absolutes Hindernis sein, zumal das E-Tankstellen-Netz beharrlich ausgebaut wird.
Natürlich sind auf der Reise auch die Ladezeiten (siehe oben) einzurechnen. Wenn sich ein Autofahrer diesen Problemen stellt, wird er mit einem guten Ökogewissen, aber auch mit deutlich niedrigeren Unterhaltskosten sowie mit Steuererleichterungen belohnt. Der Fahrkomfort mit dem E-Auto ist dem mit einem Verbrenner deutlich überlegen. Der ökologische Aspekt gilt allerdings als der bedeutendste Punkt bei allen Überlegungen, ob man so ein Auto anschaffen (bzw. leasen) soll oder nicht. Schauen wir ihn uns etwas näher an.
Ökobilanz des Elektroautos
Das österreichische Umweltbundesamt gab 2016 eine Studio zur Ökobilanz der Elektromobilität in Auftrag. Die Studie verglich den ökologischen Abdruck von Verbrennern, Elektroautos und Hybriden miteinander. Sie kam zu folgenden Schlüssen:
Das Elektroauto spart über seinen gesamten Lebenszyklus von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung drei- bis viermal so viele Emissionen wie moderne Diesel oder Benziner ein.
Gegenüber einem Hybridauto spart es 50 bis 70 Prozent an Emissionen ein.
Bei der Produktion und Entsorgung der Fahrzeuge entstehen derzeit noch nahezu identische Umweltbelastungen.
Im Life Cycle Assessment hat ein E-Auto nach 50.000 Kilometern Laufleistung die Umweltbelastung durch die Batterieproduktion kompensiert.
Ein wesentlicher Fakt für die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos ist die Produktion des Stroms für ihre Aufladung. Sollte dieser aus erneuerbaren Energiequellen stammen, verbessert das die Ökobilanz des Elektrofahrzeugs um den Faktor 1,6.
Der VW-Konzern kam mit eigenen Studien zu ähnlichen Ergebnissen. Inzwischen dürfte sich mit Stand 2020 die Ökobilanz von E-Autos durch verbesserte Akkutechnologien nochmals verbessert haben.
Finanzielle Anreize für Elektroautos
Mit Stand Juni 2020 erhalten reine Elektrofahrzeuge bis Ende 2021 mit dem Umweltbonus eine Förderung von 9.000 Euro bis zum Nettolistenpreis von 40.000 Euro. Dabei verdoppelt der Bund seinen bisherigen Förderanteil auf 6.000 Euro, von den Autoherstellern kommen zusätzliche 3.000 Euro. Für Plug-in Hybride erhöht sich der Förderbetrag auf 6.750 Euro. Bei einem höheren Nettolistenpreis beträgt die Gesamtförderung 7.500 Euro, bei Plug-in Hybriden sind es 5.625 Euro.
Ab 65.000 Euro Neupreis gibt es keine Förderung mehr. Elektroautos sind derzeit (bei einer Zulassung bis 31.12.2020) für zehn Jahren von der Kfz-Steuer befreit. Das gilt auch rückwirkend bis zur Erstzulassung am 18.05.2011. Steuerbefreiungen gibt es auch bei der Nutzung als Dienstfahrzeug. Für Selbstständige gibt es ein KfW-Programm zur Anschaffung eines Elektrofahrzeugs. Die Versicherer behandeln Elektroautos nur in Grenzen besser als herkömmliche Fahrzeuge.
Fazit: Elektroautos lohnen sich
Elektroautos lohnen sich bei der Privatanschaffung und noch mehr beim Leasing. Dabei entgeht nämlich der Fahrer dem Risiko des vorzeitigen Batterieverschleißes. Hierzu existieren noch zu wenige Erfahrungen, doch die Leasinggeber übernehmen dieses Risiko. Daher ist das Leasingmodell beim Elektroauto immer zu empfehlen.
Über den Autor
Ich war schon immer fasziniert von Autos, seit meiner Kindheit. Es ist einfach großartig, wenn man ein neues Auto zu einem günstigen Preis erwerben kann. Durch die Gründung von Preiswert-leasen.de kann ich meine beiden Leidenschaften miteinander verbinden. Ich berichte jetzt über neue Autos mit hervorragenden Leasingbedingungen. Darüber hinaus fahre ich seit 2016 ständig mit einem Leasingauto und kann meine Erfahrungen mit Ihnen teilen.
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