Die Eroberungsprämie ist ein Anreiz, den Autohersteller für den Markenwechsel eines Kunden gewähren. Sie bezieht sich in der ursprünglichen Form auf den Neuwagenkauf, doch es gibt sie auch beim Leasing.
Eroberungsprämie: Was steckt dahinter?
Die Hersteller gewähren einen Rabatt, weil der Kunde eine andere Marke verlässt und zu einer ihrer Marken wechselt. Wichtig: Der Anreiz wird (noch, Stand 2020) für Neuwagenkäufer*innen beim Markenwechsel gewährt, für Gebrauchtwagen ist sie derzeit noch nicht bekannt. Die zweite Zielgruppe sind Leasingnehmer. Die Prämie kann beim Autokauf in unterschiedlicher Form, unter anderem auch durch Inzahlungnahme des Altfahrzeugs oder die Gewährung eines kräftigen Rabatts, gewährt werden. Manchmal wird sie nicht direkt als Eroberungsprämie ausgewiesen.
Der Kunden weiß daher nicht unbedingt, wie er zu diesem Preisvorteil kommt. Der Händler teilt ihm lediglich mit, dass er beim Kauf oder Leasing eines bestimmten Fahrzeugs nur sehr geringe Kosten trägt. Die Hersteller gehen davon aus, dass eine bestimmte Zielgruppe, nämlich etwas ältere Autofahrer, an sich markentreu ist. Diese Fahrer wechseln eher ungern zu einer anderen Marke, können aber mit einer Eroberungsprämie von (in Ausnahmefällen) bis zu 40 % dazu motiviert werden. So hoch fällt die Eroberungsprämie allerdings höchstens beim Kauf eines Neuwagens im Premiumsektor aus. Beim Leasing wird die Eroberungsprämie stillschweigend eingerechnet, wenn sich der Fahrer für eine andere Marke entscheidet. Die Autohersteller erreichen mit der Eroberungsprämie zwei Ziele:
Der an sich markentreue Kunde könnte künftig ihrer Marke treu bleiben. Hierzu muss man das Phänomen der Markentreue verstehen. Es gibt für alle Marken (nicht nur beim Auto, sondern auch in der Mode und in vielen anderen Bereichen) hartgesottene Fans. Diese Gruppe fällt nicht weiter auf, sie kauft aber immer wieder diese Marke. Das ist für die Hersteller eine sehr wichtige Geschäftsgrundlage. Wer einmal durch die Eroberungsprämie die Marke gewechselt hat, bleibt künftig wahrscheinlich der neuen Marke ebenso lange treu wie vorher der alten.
Generell kurbelt die Eroberungsprämie beim Leasing wie beim Kauf den Absatz an. Es fahren mehr Autos der Marke auf der Straße, werden von anderen Fahrern gesehen und daher begehrt. Das hat den gleichen Effekt wie eine Tageszulassung mit ihrem enormen Preisnachlass. Die Hersteller wünschen, dass sich die Händler aktiv um das Leasing und den Verkauf ihrer Marken kümmern. Daher erhalten die Händler für den Verkauf und auch für die Vermittlung von Leasingverträgen hohe Provisionen. Sollte eine Eroberungsprämie an den Kunden fließen, ist nicht ganz klar, ob diese die Provision des Händlers schmälert. Interessant wäre das schon, denn dieser Umstand würde die Motivation des Händlers beeinflussen. Wichtig zu wissen: Auch beim Leasing wird die Eroberungsprämie mit Stand 2020 nur für Neuwagen gewährt.
Wichtig ist für Autofahrer noch zu wissen, dass die Eroberungsprämie beim Leasing wie beim Kauf durchaus mit anderen Prämien kombiniert werden kann. Das kann zu sehr ordentlichen Rabatten führen.
Eroberungsprämie Leasing
Welche Voraussetzungen muss ein Fahrer für die Eroberungsprämie erfüllen?
Natürlich ist eine Eroberungsprämie beim Leasing und beim Kauf an Voraussetzungen gebunden. Die meisten Hersteller und Händler definieren diese wie folgt:
Bei einem Neuwagenkauf muss der Käufer die derzeitige Zulassung einer anderen Marke auf seinen Namen nachweisen. Der Fahrer muss als Nachweis bestimmte Unterlagen vorlegen. Das sind die Kopien des Fahrzeugscheins und -briefes, ein Personaldokument, bei Selbstständigen die Gewerbeanmeldung oder der Handelsregisterauszug sowie in Sonderfällen etwa bei einem Umzug und daher der Veränderung der Anschrift ein Haltedauernachweis, den die Zulassungsstelle ausstellt.
Beim Leasing sollte er vorab Leasingnehmer einer anderen Marke gewesen sein. Es könnte aber auch genügen, dass er Besitzer einer anderen Marke war. Unter welchen Umständen die Eroberungsprämie gewährt wird, hängt vom Händler ab.
Die Zulassung oder der Leasingvertrag für eine andere Marke müssen schon mindestens vier bis sechs Monate bestehen. Auch hier gibt es bei einzelnen Herstellern und Händlern unterschiedliche Regelungen, doch vier Monate gelten als absolute Untergrenze.
Das bisherige Fahrzeug darf frühestens ein Monat vor dem Neuwagenkauf oder -leasing abgemeldet worden sein.
Beim Kauf kann die Eroberungsprämie in die Inzahlungnahme des Altfahrzeugs einfließen.
Manche Hersteller schließen gewisse Fremdmarken aus.
Welche Hersteller sind für die Eroberungsprämie besonders bekannt?
Bekannt ist die Eroberungsprämie beim Leasing wie beim Kauf vor allem von VW, Audi, dem PSA-Konzern (Citroën, Peugeot, DS, Opel, Vauxhall), BMW und Volvo, es gibt sie aber auch von anderen Herstellern. Nicht immer heißt die Eroberungsprämie wortwörtlich so, manchmal wird sie stillschweigend vom Listenpreis abgezogen.
Doch an sich sollten Autoverkäufer den Umstand kommunizieren, dass der Käufer (oder Leasingnehmer) beim Markenwechsel durch diese Prämie einen satten Rabatt erwarten kann. Weil das nicht immer in aller Deutlichkeit geschieht, wissen wir leider gar nicht, welche Hersteller und Marken wirklich diesen Rabatt gewähren. Mit Stand 2020 gelten folgende maximalen Eroberungsprämien als gesichert:
BMW: 2.975 Euro
Peugeot: 6.000 Euro
Škoda: 5 % für Privatkunden, 10 % für Gewerbekunden
Opel: 7,5 %
Die Bezeichnung differiert sehr stark. Von BMW etwa ist bekannt, dass die Eroberungsprämie auch so heißt. Opel nennt sie eine Inzahlungnahmeprämie für Fremdfabrikate. Die Hersteller definieren jeweils auch die genauen Konditionen. Diese nennt jeder Händler dem Autofahrer und Leasingnehmer.
Einige konkrete Beispiele für die Eroberungsprämie aus dem Sommer 2020: VW, Opel, Audi, BMW
Die VW-Eroberungsprämie erhalten derzeit (Juni 2020) Fahrer, die einen neuen Volkswagen kaufen oder leasen und zuvor mindestens sechs Monate ein anderes Fabrikat als Fremdmarken Vorbesitz gefahren haben. Dieses darf aber kein VW (auch kein VW-Nutzfahrzeug), Seat, Audi oder Škoda gewesen sein. Beim Kauf beträgt der zusätzliche Rabatt derzeit 2,5 %, das Altfahrzeug muss der Kunde mindestens sechs Monate gefahren haben. Bei BMW gibt es die Eroberungsprämie derzeit für den X1, den X3, den BMW 1er und den BMW 3er.
Der Kunde kann zuvor ein beliebiges Pkw-Fremdfabrikat gefahren haben, es muss mindestens vier Monate auf ihn zugelassen gewesen sein, es sei denn, es war ein Neu- oder Vorführfahrzeug: Dann dürfen die vier Monate auch fallweise unterschritten werden. Die Audi-Eroberungsprämie gibt es unter sehr ähnlichen Voraussetzungen wie die von VW. Das zuvor gefahrene Fremdfabrikat darf kein Seat, Audi, Škoda, VW oder Porsche gewesen sein. Opel gewährt die Eroberungsprämie bis zu 7,5 % oder 5.000 Euro (in Kombination mit anderen Prämien), wenn der Kunde das Altfahrzeug zuvor mindestens sechs Monate gefahren hat.
Fazit zur Eroberungsprämie beim Leasing
Die Eroberungsprämie, also die Prämie für Neukunden mit Fremdmarkenvorbesitz, führt zu sehr interessanten Rabatten auch beim Leasing, doch sie wird nicht immer so genannt und betrifft nicht alle Marken. Auch die Konditionen unterscheiden sich zwischen verschiedenen Herstellern. Autofahrer sollten daher gegebenenfalls gezielt danach fragen.
Über den Autor
Ich war schon immer fasziniert von Autos, seit meiner Kindheit. Es ist einfach großartig, wenn man ein neues Auto zu einem günstigen Preis erwerben kann. Durch die Gründung von Preiswert-leasen.de kann ich meine beiden Leidenschaften miteinander verbinden. Ich berichte jetzt über neue Autos mit hervorragenden Leasingbedingungen. Darüber hinaus fahre ich seit 2016 ständig mit einem Leasingauto und kann meine Erfahrungen mit Ihnen teilen.
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