Das Fahrzeugleasing gilt heute als probate Finanzierungsform nicht nur für Gewerbetreibende mit den entsprechenden Steuervorteilen, sondern auch für Privatleute. Wer sich dafür entscheidet, kann zwischen verschiedenen Abrechnungsformen wählen – hauptsächlich zwischen dem Restwert- und dem Kilometerleasing. Während beim Restwertleasing der Wert des Fahrzeugs bei der Rückgabe über eine Nachzahlung oder Erstattung entscheidet, sind es beim Kilometerleasing die gefahrenen Kilometer. Um diese Variante soll es in diesem Beitrag gehen.
Wie wird beim Kilometerleasing gerechnet?
Der Leasingnehmer schätzt vor Beginn des Leasingvertrages seine ungefähre Laufleistung während der Leasingdauer – oft drei Jahre – ein. Dementsprechend vereinbart er für diese Laufleistung das Kilometerleasing. Es wird als Leasingrate ein Preis pro Kilometer vereinbart. Hinzu kann, muss aber nicht eine Anzahlung kommen. Sollte der Leasingnehmer die Laufleistung bei Rückgabe des Fahrzeugs überschritten haben, zahlt er für die Mehrkilometer etwas nach. Diese Nachzahlung entspricht dem vereinbarten Preis pro Kilometer, bezogen auf die Mehrkilometer. Ist er weniger gefahren, erhält er eine Erstattung. Wichtig zu wissen: Die Erstattung fällt in der Regel etwas niedriger aus.
Für wen eignet sich Kilometerleasing?
Kilometerleasing ist für diejenigen Fahrer gut geeignet, die ihre Laufleistung vorab sehr gut einschätzen können. Das ergibt sich immer dann, wenn keine Änderungen der privaten und beruflichen Lebensumstände zu erwarten sind. Diese Fahrer wissen dann aus Erfahrung sehr genau, wie viele Kilometer sie pro Jahr zurücklegen. Das Kilometerleasing ist somit für sie sehr gut kalkulierbar. Allerdings gelten auch die gängigen Nachzahlungen oder Erstattungen als unproblematisch.
Kilometerleasing: Vor- und Nachteile
Viele Leasingnehmer und auch -geber schwören auf das Kilometerleasing und halten es gegenüber dem Restwertleasing für sehr vorteilhaft. Da ist tatsächlich etwas dran, doch es sind auch kleine Schwächen zu vermerken. Vorteile sind:
gut kalkulierbare Kosten und sehr gute Planbarkeit im Vorfeld bei regelmäßig gefahrenen Strecken
keine zusätzlichen Aufwendungen (höchstens durch Mehrkilometer)
Option einer Erstattung bei Minderkilometern
Zusatzkosten sind steuerbar durch Ausweichen auf ein anderes Fahrzeug (Auto des Partners, Wechsel zwischen Firmen- und Privatfahrzeug zur Vermeidung von Mehrkilometern)
Als nachteilig gilt die unterschiedliche Abrechnung von Mehr- und Minderkilometern. Die Leasinggeber legen das so fest, doch es erscheint natürlich ungerecht: Die Erstattung pro Minderkilometer ist kleiner als die Nachzahlung pro Mehrkilometer. Die Leasingnehmer haben also die Wahl, ob sie anfangs etwas großzügiger kalkulieren und sich für eine höhere Laufleistung entscheiden, womit sie möglicherweise etwas zu viel bezahlen, oder ob sie knapp kalkulieren und dann zwischenzeitlich immer wieder nachrechnen, inwieweit sie das Leasingfahrzeug noch nutzen können, um nicht die vereinbarte Laufleistung allzu sehr zu überschreiten.
Ein weiterer Nachteil ergibt sich aus einer möglichen Nachforderung des Leasinggebers bei zu starker Abnutzung oder gar gewissen Schäden (Kratzer im Lack, kleine Beule). Eigentlich rechnen die Leasingnehmer diesbezüglich mit keinen Nachforderungen, doch das kann der Leasinggeber anders betrachten.
Kilometerleasing Vorteile und Nachteile
Bei unseren Bild des Beitrag hat das Fahrzeug die 10.000 Kilometerschwelle erreicht. Bei einem Leasingvertrag mit 10.000 km ist das Fahrzeug jetzt schon im Bereich der Mehrkilometer, wenn das erste Leasingjahr noch nicht vollendet sein sollte.
Kilometerleasing vs. Restwertleasing
Beim Restwertleasing erfolgt ebenso wie beim Kilometerleasing am Anfang eine Schätzung, die sich aber darauf bezieht, was das Auto am Ende der Laufzeit noch wert sein dürfte. Die möglicherweise gefahrenen Kilometer spielen hierbei natürlich ebenso eine Rolle, aber auch die Nutzungsart oder beispielsweise der Abstellort (Garage, Straße, Firmengelände). Aus dieser Schätzung ergibt sich der wahrscheinliche Restwert des Wagens bei Rückgabe, der nun die Basis für die Höhe der Leasingraten darstellt.
Diese Form des Leasings eignet sich durchaus für Personen, die ihre Kilometer vorab praktisch nicht einschätzen können, weil sich bei ihnen in den kommenden Jahren sehr viel an den beruflichen und/oder privaten Lebensumständen ändern wird. Ein Klassiker wäre der Berufsstart eines Selbstständigen, der sein Geschäft noch nicht kennt oder der sein Geschäft stark ändert. Im Grunde kann auch die Restwertberechnung sehr fair ablaufen, doch die Leasinggeber setzen oft den Restwert bewusst hoch an, weil dadurch die laufenden Leasingraten stark sinken. Das macht den Leasingvertrag für den Leasingnehmer optisch sehr interessant, doch das böse Erwachen bei vielen gefahrenen Kilometern ist unausweichlich: Es folgt eine hohe Nachzahlung, wenn der Restwert deutlich unterschritten wird.
Außerdem ist es bei der Restwertbetrachtung unausweichlich, dass das Fahrzeug im Ganzen betrachtet wird und der Leasinggeber viele Gebrauchsspuren bemängelt, die den Restwert zusätzlich drücken. Das ist beim Kilometerleasing eher ein Nebenaspekt. Der Leasinggeber kann dabei durchaus fair vorgehen: Wenn er den Wagen auf dem freien Markt verkaufen sollte, wird der erzielte Preis wahrscheinlich relativ genau der Restwertberechnung entsprechen.
Für den Leasingnehmer ist das aber im Vorfeld schwer zu kalkulieren. Daher empfiehlt man gerade Privatleuten, die schließlich das Leasingfahrzeug auch nicht von der Steuer absetzen können, eher das Kilometerleasing.
Kilometerleasing ohne Anzahlung
Wie erwähnt kann es zu jedem Leasingvertrag eine Anzahlung und möglicherweise sogar eine Schlussrate geben, doch das ist nicht zwingend. Einige Anbieter offerieren nun ein Kilometerleasing ohne Leasingsonderzahlung, das den Wünschen vieler Leasingnehmer sehr entgegenkommt. Die Kunden suchen sich mit einem Neuwagenkonfigurator das bevorzugte Fahrzeug aus, erhalten nach der Bonitätsprüfung ein Vertragsangebot und können ohne eine Vorleistung sofort den Wagen nutzen.
Die vorab kalkulierte jährliche Laufleistung bestimmt die Höhe der Leasingrate. Falls es Mehr- oder Minderkilometer gibt, folgen entweder die Nachzahlung oder die Erstattung (wie vorn beschrieben). Diese Variante des Kilometerleasings ohne Anzahlung gilt für den Kunden als sehr risikoarm, wenn er nicht gerade ernsthafte Schäden am Fahrzeug verursacht. Dagegen versichert er sich allerdings. Auch eine Kaufoption nach Ende des Leasingvertrages kann vereinbart werden, ebenso ist natürlich ein Andienungsrecht für den Leasinggeber möglich, über das wir an anderer Stelle berichteten.
Ein anzahlungsfreies Kilometerleasing gilt als sehr bequem und damit verlockend, doch die Kunden sollten natürlich vorab genau berechnen, was es ihnen aus rein finanzieller Sicht bringt. Immerhin steht als Alternative immer der Kauf eines Autos im Raum. Doch Menschen – darunter viele Gewerbetreibende –, die gern alle drei Jahre einen Neuwagen fahren möchten, finden diese Variante sicher sehr interessant und sind dafür bereit, etwas mehr Geld auszugeben. So viel mehr Geld ist es auch nicht. Zudem entfallen die Umstände, die der Besitzer eines Fahrzeugs bei dessen Wiederverkauf hätte.
Der Leasingwagen wird einfach wieder abgegeben, der Fahrer steigt in ein neues Fahrzeug um. Gute Leasinggeber offerieren dieses Modell ausschließlich für fabrikneue Fahrzeuge, was natürlich sehr reizvoll ist.
Über den Autor
Ich war schon immer fasziniert von Autos, seit meiner Kindheit. Es ist einfach großartig, wenn man ein neues Auto zu einem günstigen Preis erwerben kann. Durch die Gründung von Preiswert-leasen.de kann ich meine beiden Leidenschaften miteinander verbinden. Ich berichte jetzt über neue Autos mit hervorragenden Leasingbedingungen. Darüber hinaus fahre ich seit 2016 ständig mit einem Leasingauto und kann meine Erfahrungen mit Ihnen teilen.
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